Naturschutztipp des Monats | November

Renaturierung von Wasserflächen Foto | Marcel Weidenfeller

Staunasse und feucht geprägte Brachen, Wiesen und Talmulden weisen von Natur aus eine hohe Artenvielfalt auf. Durch die Nässe sind sie meist keinem hohen land- und forstwirtschaftlichen sowie touristischen Nutzungsdruck ausgesetzt. Trotzdem sind sie durch die klimatischen Veränderungen sowie durch Urbarmachung und Entwässerung vielerorts verschwunden. Der gezielte Verschluss von Entwässerungsgräben und die Wiedervernässung solcher Brachen und Feuchtwiesen können zu einem Aufleben der Biodiversität in diesen Lebensräumen führen. Angesichts der vermehrt auftretenden Starkregenereignisse im Sommer und auf der anderen Seite der Zunahme an warmen langandauernden sommerlichen Trockenphasen wird die Regenrückhaltung in der Landschaft in Zukunft an Bedeutung stark zunehmen. Durch die Anlage zusätzlicher Retentionsflächen können Hochwasserereignisse nach Starkregenereignissen reduziert werden. Mit solchen Reaktivierungen und Neuanlagen von Wasserflächen, wie sie koordiniert durch die Masgeik-Stiftung in mehreren Gemeinden der Verbandsgemeinde Wallmerod im Rahmen der Biodiversitätsstrategie errichtet werden, können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Die Flächen können sich zum einen positiv auf den Hochwasserschutz auswirken und sind zum anderen neuer Lebensraum für wassergebundene Tier- und Pflanzenarten.


Renaturierung eines Tümpels Foto | Philipp Schiefenhövel

Seitlich bestehender Wiesen- und Wegrandgräben lassen sich ohne großen Aufwand kleine, flache Tümpel mit geringer Flächengröße anlegen. Die Speisung dieser Kleinstgewässer sollte weitestgehend durch Niederschlagsereignisse geschehen. Die Wasserflächen sind in der Regel nur temporär mit Wasser gefüllt und halten dieses auch im Sinne eines Hochwasserschutzes in der Landschaft.

Um die ökologische Funktion solcher Kleinstwasserflächen auf Recht zu halten, muss die natürliche Sukzession verhindert werden und aufkommende Ufergehölze kontinuierlich entnommen werden. Steht etwas mehr Raum zur Verfügung sollten die neuen Himmelteiche eine tiefere Wasserzone, eine Übergangszone mäßiger Wassertiefe und vor allem ausgedehnte Flachwasserzonen mit einer vielfältigen Uferlinie haben. In der Tiefwasserzone können sich die wassergebundenen Bewohner im Winter auch bei Frost zurückziehen. Außerdem schützt sie das Gewässer vor der sommerlichen Komplettaustrocknung. In der mittleren Wasserzone kann die Wasserpflanzenvegetation wurzeln, die im Idealfall auch langfristig unter Wasser steht. Die Flachwasserzone bietet Lebensraum für Pflanzen, die an sumpfige bzw. wechselfeuchte Bedingungen angepasst sind und mit dem temporären Trockenfallen keine Schwierigkeiten haben. In dieser Gewässerzone ist die Artenvielfalt meist am größten, so dass man ihr den meisten Platz einräumen sollte.

Doch nicht nur außerhalb der Ortschaften in der freien Feldflur können Gewässer die lokale Biodiversität erhöhen. Auch ein naturnah angelegter Gartenteich bietet vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten ein neues Zuhause. Also machen Sie mit und bringen Sie Wasser und somit zugleich Leben in ihren Garten oder ihr Grundstück in der freien Landschaft. Egal ob es ein großer Schwimmteich, ein strukturreicher Folienteich, ein Fertigteichbecken oder eine einfache Wanne bzw. Vogeltränke ist, jede Wasserfläche lockt Tiere in den Garten und hilft die lokale Artenvielfalt zu verbessern.


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