b-05 Kunst-Kultur-Natur-Forum

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Insgesamt 15 verschiedene Bunker beherbergt das ehemalige Munitionsdepot

Kooperation b-05 Kunst-Kultur-Natur-Forum
Seit Juni 2016 ist die Will und Liselott Masgeik-Stiftung der naturschutzfachliche Kooperationspartner des b-05 Kunst-Kultur-Natur-Forums. Das Forum bietet in verschiedenen Bunkern auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots Horressen Kunstausstellungen und andere kulturelle Angebote an. Im Sommer 2016 wurde der Pachtvertrag von dem Flächeneigentümer, der Stadt Montabaur, um weitere zehn Jahre mit dem Kulturverein verlängert. Mit dem neuen Pachtvertrag und der Masgeik-Stiftung als Kooperationspartner sowie in Absprache mit der Stadt Montabaur, der Unteren Naturschutzbehörde und den Naturschutzverbänden (NABU, BUND und GNOR) hat der Kulturverein b-05 eine Neuausrichtung vollzogen. Seither hat der Verein den Naturschutz sowie Angebote zur Naturerfahrung zu seinen Vereinszielen der Kunst und Kultur ergänzt.

Unter der Federführung der Will und Liselott Masgeik-Stiftung wurde ein ausführliches Naturschutzkonzept für die Flächen des b-05 erarbeitet. Den ausführlichen Arbeitsbericht dazu können Sie hier herunterladen:

Naturschutz im b-05 association e.V.
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Vier Orchideenarten, wie das Gefleckte Knabenkraut kommen im b-05 vor Foto: Denise Scheyer


Lage des b-05 im Waldgebiet der Montabaurer Höhe

Die Flächen des ehemaligen Munitionsdepots und heutigen b-05 liegen inselartig im großen zusammenhängenden Waldgebiet der Montabaurer Höhe. Sie befinden sich innerhalb des Naturpark Nassaus und sind Bestandteil der Schutzkulisse des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH) „Montabaurer Höhe“. Ein prioritärer Lebensraum des FFH-Gebietes ist der Borstgrasrasen, deren Pflanzengesellschaft auf den Offenlandflächen des b-05 als Fragment vorhanden ist.

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Lage des b-05 im Waldgebiet und FFH-Gebiet "Montabaurer Höhe"

Empfehlungen von Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen
Um der Verbuschung und damit der Gefährdung der Offenlandflächen vorzubeugen, wurden detaillierte Pflege- und Erhatlungsmaßnahmen mit einem geschätzten Kostenvolumen von über 70.000 € für die nächsten zehn Jahre erarbeitet. Der überwiegende Teil der Maßnahmen soll durch die Stadt Montabaur umgesetzt werden. Durch die Einstellung der Maßnahmen auf ein Ökokonto könnten somit funktional vergleichbare Eingriffe der Stadt Montabaur an anderen Stellen des Stadtgebietes auf den Flächen des b-05 ausgeglichen werden. Ein geringerer Teil der Maßnahmen soll weiterhin als Kompensation durch den Kulturverein des b-05 geleistet werden. Darüber hinaus ist die Umsetzung von Maßnahmen aus Ersatzgeldern der Unteren Naturschutzbehörde des Westerwaldkreises sowie durch die Förderung des Naturpark Nassaus vorstellbar.

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Empfehlungen für Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen

Bemerkenswerte Artenvielfalt der Fauna und Flora im b-05
Im Rahmen von zwölf Begehungen haben mehrere Erfasser unter der Federführung der Masgeik-Stiftung im Zeitraum vom 24.5. bis zum 18.12.2016 über 330 Arten nachgewiesen. Hierunter befinden sich über 170 Pflanzenarten mit bemerkenswerten Funden, wie der Glockenheide, dem Quendel-Kreuzblümchen sowie vier verschiedene Orchideenarten. Bei einer nächtlichen Lichtfangaktion konnten allein 70 verschiedene Nachtfalterarten dokumentiert werden, wovon elf auf der Vorwarnliste der Roten-Liste von Rheinland-Pfalz stehen als gefährdet oder sogar stark gefährdet eingestuft sind. Auch unter den 22 nachgewiesenen Tag- und Dickkopffaltern findet man einige gefährdete und seltene Arten, wie den Argusbläuling, die typisch für strukturreiche Wiesen- und Heideflächen sowie Borstgrasrasen sind. Auch wenn die Heuschreckenfauna mit elf belegten Arten etwas artenärmer ist, zeigen die hohen Bestände der Sichelschrecke und des Wiesengrashüpfers, aber vor allem das Vorkommen der seltenen Laubholz-Säbelschrecke die überregionale Bedeutung des Gebietes. Unter den bislang 42 dokumentierten Vogelarten ist das Auftreten des Neuntöters in Mitten des großen geschlossenen Waldgebietes bemerkenswert. Die Amphibien und Reptilien sind im b-05 mit sechs Arten vertreten, wobei zu dieser Artengruppe bislang keine systematischen Untersuchungen durchgeführt wurden. Durch den Nachweis von Spuren und Fährten sowie durch die Installation von Wildtierüberwachungskameras sind im b-05 neun verschiedene Säugetierarten belegt. Hier ist das Vorkommen der Europäischen Wildkatze besonders erfreulich.

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Glockenheide (Erica tetralix)
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Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
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Rippenfarn (Blechnum spicant)
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Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
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Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda)
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Feuersalamander (Salamandra salamandra)
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Zauneidechse (Lacerta agilis)

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