Biotopverbund im Westerwald

Biotopverbund von Waldlebensräumen im Westerwald
Basierend auf dem Erfassungsprojekt der Europäischen Wildkatze im Westerwald beschäftigt sich die Masgeik-Stiftung seit 2009 mit der Wiedervernetzung und dem Biotopverbund von Waldlebensräumen im Westerwald. Die überregionalen Bundesautobahnen A3 und A48, die autobahnparallele ICE-Schnellbahntrasse sowie die stark frequentieren Bundesstraßen stehen hierbei als maßgebliche Barrieren für wandernde Tierarten des Waldes im Fokus der Stiftung.

Im Rahmen von zwei Erfassungsprojekten wurde die Barrierewirkung der Bundesautobahnen A3 und A48 genauer untersucht und in den folgenden Arbeitsberichten dokumentiert:

1 |Autobahnunterführungen entlang der A3 als Querungsmöglichkeiten für Wildtiere

von Philipp Schiefenhövel, Sabrina Arnold, Britta Kunz  

Autobahnen sind aufgrund ihrer hohen Verkehrsdichte von meist mehr als 10.000 Kraftfahrzeugen pro Tag oft unüberwindbare Barrieren für die meisten Wildtierarten. Wie stark der Zerschneidungseffekt einer Autobahn tatsächlich ist, hängt neben der Verkehrsdichte und dem Vorhandensein eines Wildschutzzaunes von der Dichte möglicher Querungsbauwerke und der Lebensraumqualität entlang der Autobahnen ab. Wildtierunterführungen, Eisenbahnunterführungen bzw. Talbrücken sowie Grünbrücken werden von vielen verschiedenen Wildtierarten, wie Wildschwein, Reh und Rothirsch intensiver genutzt, als die für den untergeordneten motorisierten Verkehr angelegten Straßen-, und Wirtschaftswegunterführungen. Nichts desto trotz spielen die Straßen- und Wirtschaftswegunterführungen besonders für die Beutegreifer wie Fuchs, Dachs, Marder oder Wildkatze als Querungsmöglichkeit eine entscheidende Rolle und sollten in der Bewertung von Zerschneidungseffekte durch Autobahnen stärker berücksichtigt werden. Im Rahmen des durchgeführten Projektes wurden Querungsereignisse verschiedener Wildtierarten an 24 Unterführungen im rheinland-pfälzischen Teil des Westerwaldes entlang der Autobahnen A3 und A48 aufgenommen und in Beziehung zu bauwerk- und umgebungsbeschreibenden Parametern gesetzt. Es zeigte sich, dass die Artenanzahl querender Wildtierarten umso höher war, je geringer die menschliche Nutzung und die Versiegelung der Umgebungsfläche der Unterführungen war. 

2 |Die Brexbachtalbrücke an der A48 am Rand der Montabaurer Höhe im Westerwaldkreis - eine überregional bedeutsame Verbundachse für Wildtiere in Rheinland- Pfalz
von Philipp Schiefenhövel, Frieder Leuthold, Olaf Simon  

Die überregionale Bedeutung der Waldverbundachse entlang des Brexbachtales unterhalb der Brexbachtalbrücke der A48 am nordwestlichen Rand der Montabaurer Höhe wird durch die Ergebnisse einer von Februar bis Mai 2014 durchgeführten Fotofallenstudie hervorgehoben. Während der dreimonatigen Untersuchung wurden insgesamt 187 Fotobelege von neun verschiedenen Säugetierarten dokumentiert. Die Nachweishäufigkeit von 40 Fotobelegen der Europäischen Wildkatze im Talraum der Brücke belegt die funktionale Durchlässigkeit des Bachtales und macht die hohe Relevanz der Talbrücke für waldgebundene Wildtierarten deutlich. Diverse Zaunanlagen, abträgliche Flächennutzungen im Nahbereich der Talbrücke, zunehmende Flächenüberbauungen entlang der Siedlungsränder beidseitig der Talbrücke sowie eine durchführende Kreis- und Landesstraße haben die Durchlässigkeit für Wildtiere in der Vergangenheit bereits erheblich beeinträchtigt. Mit der vorliegenden Untersuchung soll die Bedeutung des Talbrückenkorridors den zuständigen Behörden und politischen Entscheidungsträgern verdeutlicht und eine zukünftige Sicherung des bereits verengten Talraumes angestoßen werden. Hierzu werden Erhaltungs- sowie Verbesserungsmaßnahmen vorgestellt, die die Waldverbundachse entlang der Talsohle des Brexbaches dauerhaft sichern sollen.

Autobahnunterführungen als Querungsmöglichkeit für Wildtiere (pdf, 809,2 KB) Die Brexbachtalbrücke an der A48 (pdf, 2,2 MB)

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