2018.03.24 Obstbaumschnittkurs

Kürzlich hatte die Will und Liselott Masgeik-Stiftung zu einem zweitägigen Obstbaumschnittkurs nach Molsberg eingeladen, der bei über dreißig Teilnehmern auf großes Interesse stieß. Eine Ausgleichsfläche der Verbandsgemeinde Wallmerod innerhalb der Molsberger Gemarkung diente dabei als Anschauungs- und Demonstrationsfläche. Am ersten Tag wurden zunächst die theoretischen Hintergründe zum Obstbaumschnitt vom Referenten der Masgeik-Stiftung Philipp Schiefenhövel erläutert. So erfuhren die Teilnehmer über die Historie des Obstbaus. Wie die zahlreichen Apfelsorten u.a. durch die Römer nach Europa und Deutschland gelangten. Wie der landschaftsprägende Hochstamm zum Ende des 19. Jahrhunderts, nach der Blütezeit des Streuobstbaus immer mehr an Bedeutung verlor. Seit Anfang der 80er Jahre versucht man der Zerstörung und dem immer stärkeren Rückgang von ökologisch wertvollen, artenreichen Streuobstwiesen durch verschiedene Streuobstinitiativen und Förderprogrammen des Naturschutzes entgegen zu wirken. Der Erhalt vieler alter Obstsorten spielt bei vielen dieser Initiativen eine zunehmend größere Rolle. Weiter ging Schiefenhövel auf die verschiedenen Knospenformen von Obstgehölzen sowie deren Kronenformen ein und demonstrierte an mitgebrachten Zweigen von Apfel, Birne, Zwetschge, Walnuss, Mirabelle und Co, was beim Schnitt der verschiedenen Streuobstarten und zwischen Kern- und Steinobst zu beachten ist. So tragen die meisten Sorten von Sauerkirsche und Pfirsich z.B. nur am einjährigen Holz auch Früchte, was man bei der Pflege und dem Schnitt der Gehölze beachten muss. Sowohl im Theorie- als auch im Praxisteil nahm die Pflanzung eines Apfelbaumes einen wichtigen Platz im Kursprogramm ein. Neben dem Stamm- und Wurzelschutz vor Wühlmäusen, Wildtieren aber auch Weidetieren durch Kaninchendraht und entsprechende Verbissschutzmaßnahmen wurde ein großes Augenmerk auf die richtige Auswahl der Unterlage und der eigentlichen Edelsorte, dem oberirdischen Teil des Apfelbaumes gelegt. Auch die Bodenbearbeitung am Pflanzloch und Düngung des neuen Obstbaumes wurden erläutert. Der wichtige Pflanzschnitt mit Abspreizen eines gerüstbildenden Leitastes wurde dann ebenso wie der Erziehungsschnitt von vier Jungbäumen zunächst intensiv besprochen und im Anschluss aktiv von den Teilnehmern des Kurses durchgeführt. Nach einer kurzen Kuchen- und Kaffeepause wurden dann noch mehrere Altbäume vom Gewicht der Misteln befreit und durch das Herausschneiden von überflüssigen und toten Ästen der Verjüngungsschnitt an diesen Bäumen demonstriert. Die Kosten für die Neuanpflanzung und den Abtransport des Schnittmaterials übernahm die Verbandsgemeindeverwaltung Wallmerod. So konnte der Streuobstbestand dieser Ausgleichsfläche durch den Schnittkurs gepflegt werden und die Teilnehmer konnten eine Menge interessanter Informationen rund um den Obstbaumschnitt mit nach Hause in den eigenen Garten nehmen.


Pflanzung eines Obstbaumhochstamms mit Weidetierverbissschutz


Erziehungsschnitt eines zehnjährigen Apfelbaumes

 



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