Juli 2016 | Der Igel

Beim spätabendlichen Grillabend im Garten wird wohl manch einer schon mal auf dieses Tier aufmerksam geworden sein. Oft verrät sich der ausschließlich nachtaktive Igel durch ein leises Rascheln im Unterholz oder auch durch seinen strengen Geruch. Neben Hecken- und Gehölzstrukturen bevorzugt der Igel strukturreiche Gärten als Lebensraum. Besonders ökologisch angelegte Gärten, in denen herunter gefallenes Obst oder die Blätter des Vorjahres schon mal liegen bleiben sind bei dem Igel besonders beliebt. Hier findet er genügend Verstecke, Nahrung oder sogar einen Platz für die Aufzucht seiner Jungen. Erwachsene Tiere können bis zu 28 cm lang werden und ein Gewicht von bis zu 1,5 kg erreichen.

Der Igel zeigt bei Gefahr kein Fluchtverhalten, sondern rollt sich zu einer Kugel zusammen. Der empfindliche Bauch und die spitze Schnauze bleiben dabei im Innern der Stachelkugel geschützt. Igel sind sehr gute Kletterer und gute Schwimmer. Die meiste Zeit verbringen sie allerdings am Boden, wo sie auf ihren nächtlichen Streifzügen Schnecken, Würmer und verschiedene Insekten suchen. Aber auch kleine Wirbeltiere wie Mäuse und Jungvögel oder Aas stehen gelegentlich auf dem Speiseplan des Igels. Der kleine Säuger verbringt die kalten Monate des Jahres im Winterschlaf in denen er seine Körpertemperatur von ca. 35°C auf 1 bis 8°C herabsetzt und sein Herz durchschnittlich nur zehn Mal pro Minute schlägt. Gelegentlich unterbricht er für ein bis zwei Tage seinen Schlaf um zu fressen sowie Urin und Kot abzustoßen. Natürliche Feinde des Igels sind vor allem der Uhu und der Dachs, die es durch starke Krallen bzw. Schnabel oder Zähne mit viel Geschick schaffen, den sonst sicher geschützten Igel zu überlisten. Die größte Gefahr für den Igel geht jedoch vom Menschen aus. So hat der Bestand unser heimischen Igel in den letzten Jahren vielerorts abgenommen. Die Ursachen für diesen Rückgang sind nicht gänzlich geklärt. Die hohe Sterberate durch den Straßenverkehr könnte ein Grund dafür sein. Jedoch sind auch die Funde von überfahrenen Igeln am Straßenrand seltener geworden. Möglicherweise hat die verstärkte Isolation bestehender Populationen durch den Straßen- und Siedlungsausbau zu dem Rückgang der Igel geführt. Ein weiterer entscheidender Grund könnte sein, dass ökologisch bewirtschaftete Gärten und verwilderte Hecken- und Ackerrandbereiche seltener geworden sind, so dass der Lebensraum des stacheligen Gartenbewohners zunehmend verloren geht.


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