Bericht zu umfänglichem Streuobstprojekt der Aktion Grün der Stiftung und Partner liegt vor
mehrSeptember 2016 | Herbstzeitlose
Ganz getreu ihres Namens scheint die Pflanze des Monats September im „Herbst zeitlos“ zu sein, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Blütenpflanzen unserer Heimat blüht die Herbst-Zeitlose von Mitte August bis Oktober. Ihre blätterlosen bis zu 30 cm hohen rosa violetten Blüten können dann bei einem Herbstsparziergang in frischen bis feuchten Wiesen entdeckt werden. Dort wo sie vorkommt bildet sie z.T. flächige Bestände aus. Die Blüten bestehen aus sechs Blütenhüllblättern, die in einer langen Röhre in den Boden reichen, wo sich die bis 7 cm große Knolle der Pflanze befindet. Als so genannter Geophyt überdauert die Herbstzeitlose den Winter durch diese unterirdisch liegende Knolle, in der sie Nährstoffe speichert. Diese werden im Winter abgebaut und prägen im Frühjahr eine neue Knolle und Pflanze aus. Die tulpenähnlichen Blätter wachsen dann im Frühjahr als erstes aus dem Boden, während die bereits im Boden angelegte Fruchtkapsel einige Zeit später nachgeschoben wird. Wenn sich die dreiteilige Fruchtkapsel im Sommer öffnet fallen die braunen Samen heraus oder werden aktiv von Ameisen und z.T. durch den Wind verbreitet. Auch Rinder tragen zur Verbreitung der Herbst-Zeitlosen bei, da sich die Fruchtkapseln zwischen den Schalen der Tiere festsetzen und so verbreitet werden. Alle Bestandteile der Herbst-Zeitlosen sind auf Grund der enthaltenen Alkaloide vor allem des Colchicins hoch giftig. Schon der Verzehr von kleinen Mengen führt zu Krämpfen, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps und Atemlähmung, die bis zum Tod führen kann. Manchmal werden ihre Blätter im Frühjahr von Pflanzensammlern mit denen des Bärlauchs verwechselt, wodurch es beim Verzehr der Blätter zu tötlichen Vergiftungen kommen kann. Auch Nutztiere sind hiervon betroffen: Normalerweise wird die Herbstzeitlose von Weidetiere gemieden, allerdings kommt es immer wieder vor, dass zerstückelte Pflanzenteile über die Mahd ins Futter der Tiere gelangen und die Tiere somit vergiftet werden.