Fördermaßnahmen für Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle) auf Weg gebracht
mehrVerbandsgemeinde Wallmerod stellt Biodiversitätsstrategie vor
„Die Biodiversitätsstrategie der Verbandsgemeinde Wallmerod ist unsere Richtschnur für das nächste Jahrzehnt“, sagte Bürgermeister Klaus Lütkefedder anlässlich der Vorstellung der Biodiversitätsstrategie. Die Verbandsgemeinde Wallmerod hatte mit der Erstellung die Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg beauftragt, die in Zusammenarbeit mit etlichen lokalen Akteuren einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeiten hat. „In dem umfangreichen Werk mit vielen Texten und Karten steckt eine Menge Arbeit mit über 80 Abstimmungsgesprächen, vielen Ortsterminen sowie einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit, die die Stiftung für die Fertigstellung der Biodiversitätsstrategie erbracht hat" so Lütkefedder. Schlussendlich konnte ein Pool von über 270 konkreten Maßnahmen an mehr als 200 verschiedenen Standorten innerhalb der Verbandsgemeinde zur Förderung der lokalen Biodiversität erarbeitet werden. Ziel des Projektes war es, alle 21 Gemeinden sowie die sieben Schulen der Verbandsgemeinde und vor allem auch die Bevölkerung für Verbesserungen im Sinne der Biodiversität zu begeistern und so die eine oder andere Maßnahme anzustoßen und durchzuführen.
Unter folgenden Link kann die detaillierte Biodiversitätsstrategie der Verbandsgemeinde Wallmerod abgerufen werden.
Neben der kommunalen Flächenkulisse der Ortsgemeinden brachte die Verbandsgemeinde mit den Grundstücken der Schulen und der Verbandsgemeindewerke auch eigene Flächen in das Projekt mit ein. Alle beteiligten Akteure wurden bereits während der Planungsphase darin bestärkt, angedachte Maßnahmen unmittelbar umzusetzen. So konnten mit der Fertigstellung der Biodiversitätsstrategie bereits 79 konkrete Einzelmaßnahmen realisiert werden, was fast ein Drittel der möglichen Gesamtmaßnahmen entspricht. "Durch die unmittelbare Realisierung dieser Einzelmaßnahmen in 16 unserer insgesamt 21 Ortsgemeinden, grenzt sich die Wallmeroder Biodiversitätsstrategie von anderen rein konzeptionell ausgerichteten Strategien ab" erläutert Klaus Lütkefedder weiter. Hier wurde es geschafft, der Planung unmittelbare Taten folgen zu lassen. "Dies war uns als Auftragnehmer von Anfang an sehr wichtig. Das wir es schaffen konkret vor Ort etwas umzusetzen und nicht nur ein Konzept zu erarbeiten, dass dann in der Schublade verschwindet", ergänzt Manfred Braun als stellvertretender Vorsitzender der Masgeik-Stiftung. Mit der umfangreichen Einbindung der verschiedensten Akteure auf kommunaler Ebene und dem hohen Umsetzungsgrad der abgestimmten Maßnahmen, sind sich die Verbandsgemeinde und die Stiftung einig, kann die Wallmeroder Biodiversitätsstrategie Vorbild auch für andere Verbandsgemeinden bzw. regionale Verwaltungseinheiten sein.
Mit der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit durch den Naturschutzreferenten der Stiftung Philipp Schiefenhövel und der Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde Lina Braun wurde die Bevölkerung über die einzelnen Fortschritte des Projektes informiert. So wurden alle umgesetzten Maßnahmen im Gelände durch einheitliche Schilder kenntlich gemacht und in Kurzform erläutert. Mit einer Artikelreihe zum "Naturschutztipp des Monats" wurden die verschiedenen Maßnahmen monatlich detailliert in der örtlichen Presse vorgestellt.
Mit dem Hummel-Bummel-Projekt und der unterschiedlichen Pflege der Grünlandflächen der Schulen wurden die Schulen der Verbandsgemeinde intensiv in das Projekt eingebunden.Ein Wettbewerb für einen "Biodiversitätspreis" wurde ausgerufen, um den Ortsgemeinden aber auch Privatleuten einen zusätzlichen Anreiz zur Beteiligung an dem Projekt zu geben. Des Weiteren soll ein gemeinschaftlicher "Aktionstag Biodiversität" Anfang November etabliert werden, an dem sich möglichst viele Kommunen und Akteure einen Tag der Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen widmen.
Für die Erstellung der Biodiversitätsstrategie waren knapp 17.000 Euro veranschlagt, die im Rahmen der Aktion Grün mit 90% von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz gefördert wurden.