Renaturierung von Waldtümpeln auf Montabaurer Höhe

Im Herbst 2016 wurden im Waldgebiet der Montabaurer Höhe zwölf Waldtümpel renaturiert oder neu angelegt. Seit dieser Zeit dienen die Gewässer wassergebundenen Tier- und Pflanzenarten, wie verschiedenen Amphibien- und Libellenarten, als wichtige Lebensräume. Initiiert wurde die Maßnahme von der Will und Liselott Masgeik-Stiftung aus Molsberg, die die Maßnahmen zusammen mit dem Forstamt Neuhäusel koordinierte und durchführte. Trägerschaft des Projektes lag damals wie heute beim Westerwaldkreis. Um die Entwicklung der neu gestalteten Gewässer zu dokumentieren fanden seit 2016 regelmäßig Kontrollen an den Gewässern statt und es wurden zwei Studienarbeiten der Universität Koblenz über die Artengesellschaften der Gewässer erstellt. Da die Tümpel im Laufe der Zeit der natürlichen Sukzession unterliegen und zuwachsen bzw. verlanden, wurden einige der Kleinstgewässer nun durch das Forstamt Neuhäusel im Rahmen der Aktion erneut freigeschnitten und unter Betreuung durch Fachleute der Will und Liselott Masgeik-Stiftung die stark verlandeten Tümpel mit einem Kleinbagger vom Faulschlamm befreit. Finanziert wurden die Tümpelneuanlagen damals wie heute mit Finanzmitteln aus Ersatzzahlungen des Westerwaldkreises, die von der Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz in Mainz verwaltet werden. Kleinstgewässer wie Tümpel, Quellmulden aber auch größere Pfützen und feuchte Stellen sind in unseren Wäldern unverzichtbare Rückzugsorte für Amphibien, wie Bergmolch, Grasfrosch und Feuersalamander, aber auch Libellen, Köcherfliegen, zahlreiche Wasserpflanzen, wie die seltenen Torfmoose u.v.m. Kommen sie in hoher Anzahl in der Landschaft vor, können sie vor allem in den Quelleinzugsbereichen, wie im vorliegenden Falle auf der Montabaurer Höhe wichtige Wasserrückhaltefunktionen und somit eine Vorsorge im Starkregen- und Hochwasserschutz erfüllen. Ohne Pflege und weitere Anlage solcher Strukturen drohen die ohnehin seltener gewordenen Kleinstgewässer durch Sukzession, Verlandung und vor allem durch Austrocknung auf Grund des Klimawandels immer mehr zu verschwinden. Mit der Renaturierung auf der Montabaurer Höhe wird nun ein wichtiger Schritt unternommen, um eine kleine Anzahl dieser ökologischen Nischen zu erhalten und zurückzugewinnen.