Apfelernte und Sortenbestimmung

Nachdem im letzten Jahr der Ertrag an heimischem Streuobst durch die langanhaltenden Frühjahrsfröste im Westerwald fast gänzlich ausgefallen war, gab es in diesem Spätsommer und Herbst umso mehr Kirschen, Pflaumen, Mirabellen, Birnen und vor allem Äpfel. So wurden von der Masgeik-Stiftung aus Molsberg fast 3 Tonnen Äpfel auf den stiftungseigenen Streuobstwiesen geerntet, entsaftet oder an die örtlichen Keltereien verkauft. Der überwiegende Anteil der diesjährigen Ernte mit 1,8 Tonnen wurde dabei im Rahmen einer gemeinschaftlichen Apfelernte mit Bürgern und Geflüchteten der Verbandsgemeinde Wallmerod erbracht. Bei schönstem Oktoberwetter ernteten über vierzig Kinder und Erwachsene aus Deutschland, Afghanistan, Syrien, Nigeria und Japan, um im Anschluss daran die gemeinsame Ernte mit selbst gepressten Apfelsaft und einem Stück Obstkuchen ausklingen zu lassen. Da der Erlös aus dem Verkauf der Äpfel der Flüchtlingshilfe der Verbandsgemeinde Wallmerod zu Gute kommt, hatte die Aktion auch noch einen gemeinschaftlichen Zweck und Hintergrund.

Vor der Apfelernte hatte sich die Stiftung bereits intensiv mit der Sortenvielfalt der Streuobstwiesen rund um Molsberg beschäftigt. So führte die Stiftung zum einen ihre im Jahr 2016 begonnene Streuobstkartierung fort. Höhepunkt der Kartierungsarbeiten war dann die Wanderung mit dem Pomologen Dipl.-Öko. Richard Dahlem von der Stiftung „natur & ëmwelt“ aus Luxemburg, der durch seine fachmännische Bestimmung der verschiedenen Apfel- und Birnensorten einen tollen Einblick in die Sortenvielfalt der Streuobstwiesen gab. Neben häufigen Apfelsorten wie der Landberger Renette, dem Kaiser Wilhelm oder dem Gelben Edelapfel wurden auch in diesem Jahr wieder einige seltene Apfelsorten wie der Creo oder das Carminettchen – einer Lokalsorte aus dem rechtsrheinischen Raum gefunden. Ob durch die umfängliche Apfelernte oder durch die Sortenvielfalt das Obst- und Apfeljahr 2018 hatte in diesem Jahr einige Superlative zu bieten.