2017.03.12 Spechtwanderung

Im März beginnt die Brutzeit der Spechte. Dies war Anlass, dass die Will und Liselott Masgeik-Stiftung alle Frühaufsteher zu einer morgendlichen Spechtwanderung nach Molsberg eingeladen hatte. Hierzu gab der Naturschutzreferent der Stiftung, Philipp Schiefenhövel, zunächst in einem Vortrag einen ausführlichen Einblick in die Biologie und die Lebensweise der heimischen Spechte. So wurden die knapp 20 interessierten Teilnehmer mit den sieben verschiedenen heimischen Spechtarten vom Schwarzspecht bis zum Wendehals vertraut gemacht. Mit vielen anschaulichen Fotos und einigen Präparaten erläuterte Schiefenhövel das Aussehen, die Verbreitung, die Ernährungsgewohnheiten und Fortpflanzungsbiologie der verschiedenen Arten und spielte den Zuhörern die verschiedenen Rufe und Gesänge vor. So erfuhr man von der Vorliebe des Schwarzspechtes für alte Rotbuchen als Brutbaum, in die er meist kurz unter dem Kronenansatz seine ovalen ca. 10 cm großen Löcher mit dahinter befindlicher Bruthöhle schlägt. Oder dass der Wendehals als einzige Spechtart keine eigenen Bruthöhlen hämmert, sondern Höhlen anderer Spechte oder Nistkästen zur Aufzucht seiner Jungen nutzt, um im Winter als Zugvogel bis nach Afrika zu ziehen. Der Mittelspecht bevorzugt Eichen-Mischwälder, wo er die für seine Nahrungssuche notwendigen rauhborkigen Baumarten findet und gerne in Totholz dieser Bäume seine Höhle anlegt. Auch über die Bestandsentwicklungen berichtete Schiefenhövel, z.B. das sich der Grünspecht in den vergangenen Jahren deutlich ausgebreitet hat, während die Bestände des Grauspechtes zeitgleich zurückgegangen sind.



Im Anschluss an den Vortrag machte sich die Exkursionsgruppe auf den Weg um im Rahmen einer Wanderung rund um Molsberg die verschiedenen Spechte zu belauschen und zu beobachten. Hierbei versuchte Schiefenhövel immer wieder die verschiedenen Spechtarten durch Pfeifen anzulocken. Zunächst ließen die Spechte etwas auf sich warten, doch nach ersten Rufen des Grün- und Buntspechtes konnten die Teilnehmer schließlich einen weiblichen Schwarzspecht aus unmittelbarer Nähe beobachten, der auf die Lockpfiffe reagiert hatte. Der im Struthwald bei Molsberg vorkommende Mittelspecht ließ an dem recht kühlen Morgen nur ein kurzes Quäken von sich hören und auch ein einzelner Grauspecht war nur zwei Mal kurz durch seinen klagvollen abfallenden Gesang zu vernehmen. Doch nicht nur Spechte sind im Struth- und Thalheimer Wald bei Molsberg zu Hause. Das Repertoire reichte vom 9 cm kleinen Wintergoldhähnchen bis zum Mäusebussard, der eine Spannweite von bis zu 1,32m erreichen kann. Des Weiteren wurden etliche Kleiber, verschiedene Meisenarten, Mistel- und Singdrossel, der Gartenbaumläufer, Hohl- und Ringeltauben und viele mehr sowie zwei balzende Kolkraben bei der Wanderung gesichtet. Nach ca. 3 Stunden kam die Gruppe wieder am Ausgangspunkt der Wanderung an und machte sich mit vielem neuem Specht- und Vogelwissen, auf den Heimweg.


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