2017.01.29 Winterwanderung

Im Rahmen der Winterwanderung der Masgeik-Stiftung und des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Frickhofen durch das Waldgebiet des Watzenhahns stand die hier verlaufende Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz im Fokus.

Los ging es in Wilsenroth über einen schmalen Pfad durch eine Basaltblockschüttung hinauf auf die Erhebung des Watzenhahns. Links und rechts des Pfades konnten erste Spuren im Schnee von Rehen und einem Dachs gesichtet werden, der dann auch seinen Kot auf dem Weg abgesetzt hatte. Doch dies blieben nicht die einzigen Spuren und Trittsiegel, die sich die Wandergruppe um den Naturschutzreferenten der Stiftung Philipp Schiefenhövel anschauen konnte. So fanden sie Fährten von Hasen, Eichhörnchen, Wildschweinen, Füchsen, einem Marder und natürlich menschliche Fußabdrücke bzw. von deren Nutztieren wie Pferd und Hund. Darüber hinaus konnten verschiedene Fraßspuren, wie die Hackspuren des Schwarzspechtes an einem Fichtenstamm, die Wühl- und Grabspuren von Reh, Wildschwein und Dachs oder auch das eine oder andere Vogelnest und einige Greifvogelhorste gesichtet werden. Die Bauer dieser Behausungen, wie Erlenzeisig, Fichtenkreuzschnabel, Wintergoldhähnchen, Dompfaff oder etliche Eichelhäher und Rabenkrähen u.v.m. konnten ebenfalls gesichtet und belauscht werden.

Weiter ging es vorbei an störungsarmen Waldabschnitten, die durch die Unterbrechung der forstlichen Bewirtschaftung bedingt durch die Landes- bzw. Forstreviergrenzen entstanden sind. In solch forstlich beruhigten Waldabschnitten finden  störungsempfindliche Arten wie Schwarzstorch und Wildkatze aber natürlich auch alle anderen Wildtiere Rückzugsräume.

Ein weiterer Besichtigungsaspekt der Wanderung waren die auf beiden Ländergrenzbereichen bereits erbauten oder kurz vor Baubeginn stehenden Windkraftanlagen. Hier erläuterte Schiefenhövel die Vorgehensweise und notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfungen, die zur Errichtung dieser Anlagen notwendig sind und wie die Anforderungen und Durchführungen im föderalistischen Deutschland von Land zu Land doch recht unterschiedlich ausgeprägt sind.

Ein weiterer Aspekt der Wanderung waren verschiedene historische Hintergründe zu der Landesgrenze. Hier besichtigte die Gruppe z.B. das Geotop des Dornburger Dreiherrensteins, an dem sich die Grenzen der damaligen Grafschaften Nassau-Oranien, Leiningen-Westerburg  und des Kurfürstentums Trier in einem Punkt trafen. Nicht weit davon am Rastplatz Taunusblick machte die Wandergruppe auf halber Strecke eine Pause mit Kaffee und Kuchen, den der Verkehrs- und Verschönerungsverein Frickhofen zur Ankunft der Wanderer bereitstellte.

Nach 4,5 h Wanderzeit eingestreut mit etlichen Informationen erreichte die Wandergruppe Dorndorf den Zielpunkt der Wanderung, wo sich die Teilnehmer von Herrn Schiefenhövel für die gut organisierte und äußerst informative Wanderung bedankten.


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