Vielfalt der Molsberger Streuobstwiese erlebt
mehrPlanwagenfahrt durch die Streuobstwiese

Bei schönstem Herbstwetter konnten eine begrenzte Anzahl Naturbegeisterter bei der jüngsten Veranstaltung der Will und Liselott Masgeik-Stiftung die Molsberger Streuobstwiesen vom Planwagen aus erleben. So waren die wichtigsten Akteure dieses Events die drei Kaltblüterpferde Sophie, Mona und Sarah, die den Planwagen von Birgit Hanne mühelos über die Wege rings um die Streuobstgemeinde Molsberg zogen. Neben der Kutscherin nahm der Naturschutzreferent der Stiftung Dipl.-Biol. Philipp Schiefenhövel auf dem Kutschbock Platz, um von dort den TeilnehmerInnen im Planwagen einiges zu der Pflege und der Entwicklung der Molsberger Streuobstwiesen zu berichten. An mehreren Stopps innerhalb dieses artenreichen Lebensraumes wurden verschiedenen alten Apfelsorten, ob Gestreifter Maatapfel, Großer Mauerapfel, Minister von Hammerstein oder Birnen und Pflaumen wie Prinzessin Marianne und Gute Luise u.v.m vorgestellt und teils von den Planwageninsassen verköstigt. Zahlreiche ziehende Schmetterlinge wie die Goldene Acht, der Postillion oder Admiral konnten auf ihrem Herbstzug beobachtet werden und Heuschrecken des Nachtigallgrashüpfers u.w. hüpften bei den Stopps den Teilnehmern über die Füße. Auch zahlreiche Turmfalken, einige Hausrotschwänze, Stieglitze, Grünfinken und der streuobsttypische Grünspecht zeigten sich in unmittelbarer Nähe im Laufe der Fahrten. Ein ziehender Schwarzstorch hingegen interessierte sich weniger für die unter ihm schnaufenden Pferdestärken. Neben Einblicken in die herbstliche Artenvielfalt der Streuobstwiesen wusste Philipp Schiefenhövel einiges über die ehrenamtliche Pflege und Bewirtschaftung der Streuobstbestände zu berichten, die die Masgeik-Stiftung seit einigen Jahren versucht so gut es geht zu unterstützen. So konnte der einst gänzlich rund um Molsberg geschlossene Streuobstgürtel durch viel ehrenamtliches Engagement und die Bemühungen der Stiftung in vielen Teilen wieder durch Neuanpflanzungen ergänzt und der Altbaumbestand in die Pflege überführt werden. Heute ist der Molsberger Streuobstbestand durch die Wiederaufnahme der Pflege weitestgehend von Misteln befreit. Dieser Halbschmarotzer macht den Streuobstbäumen neben den klimatischen Veränderungen und der fehlenden Pflege in vielen anderen Gemeinden des Westerwaldes oft zu schaffen. Beeindruckt von dem guten Zustand und der Vielfalt der Molsberger Streuobstwiesen genoss die Planwagengesellschaft abschließend einen leckeren Streuobstwieseapfelsaft und verabschiedete sich bei Philipp Schiefenhövel und Birgit Hanne für die gelungene Veranstaltung.