Dezember 2016 | Eibe

Die Pflanze des Monats Dezember gehört zu den immergrünen Nadelbäumen und ist die einzige heimische Vertreterin dieser Gruppe. Sie wächst meist buschig und kann als mehrstämmiger Baum eine Höhe von über 12 m erreichen. Ihre ledrigen dunkelgrünen Nadeln besitzen ein stumpfes Ende und sind auf Grund fehlender Harzkanäle fast geruchsneutral. Eiben sind getrennt geschlechtlich, dass bedeutet, dass sie entweder männliche oder weibliche Blütenanlagen tragen, die im Frühjahr von Februar bis April zur Blüte gelangen. Aus den befruchteten weiblichen Blüten bilden sich kleine Samen, die im August bis Oktober reif werden. Jeder Samen ist von einem zunächst grünen später knallig roten Samenmantel umgeben. Der süße Samenmantel ist eine Leibspeise für verschiedene Vogel- und Kleinsäugerarten. Vor allem Arten, wie Amsel, Wachholder-, Sing oder Rotdrossel fressen die roten Samenmäntel und sorgen durch das Verschlucken und spätere Auskoten des Samens zur Verbreitung der Eibe. Die Eibe ist ein extrem langsam wachsendes Gehölz, das bis zu 1000 Jahre alt werden kann. Auf Grund des geringen Zuwachses und ihrer hohen Giftigkeit und der damit verbundenen Gefahr für daran fressende Rückepferde wurde die Eibe aus den meisten Wirtschaftswäldern entfernt. Heute findet man sie vor allem als Zier- und Gartenpflanze an oft schattigen Standorten. Alle Bestandteile der Eibe mit Ausnahme des roten Samenmantels sind auf Grund der enthaltenen Alkaloide hoch giftig und können beim Verzehr von wenigen hundert Gramm auch beim Menschen zum Tode führen. Selbiges gilt für Nutztiere, so dass es immer wieder vorkommt, dass Pferde, Ziegen oder Schafe durch das Fressen von abgeschnittenen Eibenzweigen umkommen. Hasen, Kaninchen und vor allem Rehe und Rothirsche sind unempfindlich gegen die Eibengifte, so dass sie an alten Eiben erhebliche Verbissschäden verursachen können und in Mischwäldern den natürlichen Eibenaufwuchs durch den Verbiss frischer Triebe oft verhindern.  


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