Naturschutztipp des Monats | Januar

Entbuschung von Feuchtbrachen

Stauwassergeprägte Bachniederungen, feuchte Senken und feuchte Brachen, in denen die landwirtschaftliche Nutzung auf Grund der Nässe oft nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich ist, weisen von Natur eine hohe Artenvielfalt auf. Durch die fehlende Nutzung und vermehrte Austrocknung wachsen diese ökologisch hochwertigen Flächen vielerorts zu und Weidengehölze, Holunderbüsche und andere feuchteliebende Bäume und Sträucher machen sich auf den Feuchtbrachen breit. Durch die fehlende Nutzung und teils durch Nährstoffeinträge aus der Umgebung verfilzen und eutrophieren diese Flächen sehr oft. Die Gehölze entziehen den Flächen Wasser, was die Austrocknung zusätzlich beschleunigt - die Artenvielfalt der Flächen nimmt ab und die hohe ökologische Wertigkeit geht verloren.
Durch die Entbuschung und Entnahme der Gehölze, am besten mit samt der Wurzelstöcke, kann das Zuwachsen der artenreichen Feuchtbrachen verhindert oder zumindest gebremst werden. Die Entnahme der Wurzelstöcke verhindert ein schnelles Nachwachsen und erneutes Ausschlagen der Gehölze. An den Stellen der gezogenen Wurzelstöcke sammelt sich im Anschluss häufig das Wasser, wodurch die Feuchtbrache zusätzlich aufgewertet wird. Denn Wasser ist Leben und Wasser ist Artenvielfalt. So profitieren Libellenarten, wie der Vierfleck, die Gemeine Binsenjungfer, Amphibien und Reptilien wie Grasfrosch, Erdkröte und die Ringelnatter, sowie in Schlamm nach Nahrung suchende Vogelarten, wie die Bekassine oder  Waldwasserläufer von dieser Maßnahme.  
Im Westerwald existieren noch einige dieser artenreichen Feuchtbrachen, die nicht selten unter internationalen oder nationalen Schutz, als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Vogelschutzgebiet, Naturschutzgebiet oder geschütztes Biotop, gestellt sind.

Auch in Elbingen in der Verbandsgemeinde Wallmerod gibt es ein solches Schutzgebiet, das durch den Klimawandel und die damit verbundene Austrocknung und die fortschreitende Verbuschung im Bestand gefährdet ist. Deshalb engagiert sich die Ortsgemeinde Elbingen aktiv im Biodiversitätsprogramm ihrer Verbandsgemeinde und hat kürzlich einige der dort wachsenden Weidengebüsche gefällt und das anfallende Astmaterial von der Fläche entfernt. "Wir sind in Elbingen durch einen praktischen und anpackenden Gemeinderat und die Gemeindemitarbeiter gut aufgestellt und mit dem Quad konnten wir das abgeschnittene Astmaterial ohne Flurschaden problemlos von der Fläche schaffen" erklärt Maik Daubach, Ortsbürgermeister von Elbingen, der selbst tatkräftig mit angepackt hat. Fachlich unterstützt wird die Gemeinde von Philipp Schiefenhövel dem Naturschutzreferent der Masgeik-Stiftung, der die Biodiversitätsstrategie im Auftrag der Verbandsgemeinde Wallmerod erstellt hat. Wichtig bei der Umsetzung der Maßnahme war, dass die sensiblen Pflanzenbestände nicht geschädigt wurden. Außerdem ist die Entfernung solcher Gehölze nach dem Bundesnaturschutzgesetz nur im Zeitraum von Oktober bis Ende Februar gestattet und natürlich nur da sinnvoll, wo ein hochwertigerer Lebensraum durch die Sukzession der Gehölze bedroht ist.


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